Rassebeschreibung

Las Perlas-sin Adiemus

Die Heilige Birmakatze ist eine  Katze der Mitte mit sog. „Pointfärbung“ oder auch „Siamfärbung“ genannt und vier weißen Schühchen.  Vorne nennt man die Füße „Handschuhe“, die an der Unterseite der Hinterpfoten in sog. „Sporen“ Weiß auslaufen. Die Birmazucht ist wohl die Königsdisziplin unter den Katzenrassen, was sie glücklicherweise vom „Mainstream“ bewahrt hat, weil die Zucht der weißen Füßchen u. a. ein sehr schwierRakarmas_HeiligeBirma_Titelig heraus zu mendelndes Kriterium ist.  Selten stimmt alles die weißen Abzeichen, Typ, Fell, Größe, etc. Birmazüchter brauchen sehr viel Mut, Fachwissen und vor allem Enthusiasmus. 

„Schau mir in die Augen, Kleines!“
Auf dem Foto rechts sieht man eine wunderschöne Katze aus der Cattery Rakarmas von Frau Herega, die ihre schönen weißen Pfötchen bereitwillig dem Ausstellungsrichter zeigt.

Sie ist von mittlerer Größe. Ihr Fell ist halblang und seidig. Im Sommer ist es kürzer und bereits zum Ende des Sommers hin wechselt sie den Fellbikini gegen ein wunderschönes, flauschiges und meist stattliches Winterkleid.  Birmas sind sehr elegant. Sie haben einen eher zarteren Knochenbau verglichen mit den Waldkatzenrassen. Sie sollten  tiefdunkelblaue, ausdrucksstarke Augen haben, in denen sich die liebevolle und zärtliche Seele der Birmakatze spiegelt.  

Birmas sind ganz außergewöhnlich intelligente und sensible Katzen, die in jedem von uns durch ihr kindliches Gesicht den Beschützerinstinkt wecken. So heilig wie ihr Name oder ihr unschuldiges Gesichtchen es vermuten lassen, sind sie allerdings nicht. Eher im Gegenteil – sie sind Engel mit einem „B“ davor. Birmas sind sehr menschenbezogen und vor allem neugierig. 

Keine Einkaufstüte, die nicht ausgiebig untersucht werden muß. Besuch wird – je nach Charakter des Tieres – entweder hoheitsvoll nicht beachtet oder aber stürmisch umschmust. Birmas erziehen ihre Menschen zur Ordnung, da ein gedeckter Tisch sie magisch anzieht, und Küchenreste, die nur mal kurz in der Küche abgestellt wurden, gnadenlos angeknabbert werden.

Es wird ihnen nachgesagt, daß sie nicht kinderfreundlich seien. Das genaue Gegenteil ist aber der Fall, wenn sie bei einer Familie mit Kindern groß werden. Das Kinderzimmer ist ihr liebstes Betätigungsfeld, gibt es doch dort so tolle Spielsachen. Allerdings sind Birmas bei all ihren Tobespielen immer sehr vorsichtig, bedacht und keinesfalls wild. Man kann sie gut erziehen, wenn man standhaft bei Havana_Rassebeschreibungseinen einmal aufgestellten Regeln bleibt (und sich nicht von ihrem Unschuldsengelgehabe einwickeln läßt). Meist reichen ein- oder zweimaliges Schimpfen, damit sie denselben Fehler nie wieder machen.

Sie schlafen für ihr Leben gern im Bett und sind dort nur sehr schwer herauszubekommen. Brav sind sie die Nacht über ganz sicher – aber wenn die Zeit zum Aufstehen kommt, wecken sie ihren Menschen gnadenlos zur selben Zeit, egal ob Sonntag ist oder nicht. Die Kosten für einen Wecker kann man sich mit ihnen jedenfalls sparen.

Nur eines nimmt eine Birma sehr übel: Wenn man sie vom normalen Familienleben ausschließt oder zu wenig Zeit für sie hat. Für Berufstätige ist es daher unbedingt ratsam, gleich eine z270117_Marla_Elwain2weite Birmakatze anzuschaffen, da sie neben aller Unkonventionalität doch Snobs sind und am liebsten mit einer weiteren Birma oder zumindest Maskenkatze zusammenleben. Sie haben aber ein ganz ausgeprägtes Sozialverhalten und arrangieren sich so ziemlich mit jedem anderen Tier, egal ob es nun Hunde, Kaninchen oder sogar Wellensittiche sind.

Die meisten Birmas werden erst relativ spät – mit ca. einem Jahr geschlechtsreif. In manchen Linien lernen die Kater und Katzen die Technik des Minnegesangs erst mit knapp zwei Jahren. Sie haben übrigens gurrende Stimmen, die an Täubchen erinnern, die in Zeiten der Rolligkeit in einen Pavarottigesang übergehen können. Birmakater sind ausgezeichnete Liebhaber, die mit zärtlicher Stimme um die Dame ihres Herzens werben. Sie geben deutlich ihrer eigenen Rasse den Vorzug und decken höchstens mit Widerwillen eine Katze anderer Herkunft.

Die Birmadamen sind ganz hervorragende Mütter, die ihre Jungen überwiegend ohne größere Hilfe des Menschen bekommen u

Mamakatze mit Freundin, die sie bei der Pflege der Kleinen unterstützt

nd rührend für ihren Nachwuchs sorgen. Birmchen sind extrem sozial und so finden sich in einer Katzenfamilie oft auch Mitkatzen, die die Mama bei Pflege und Aufzucht unterstützen.

 

 

 

 

 

 

 

Birmakatzen sind als solches ursprünglich in ihrer Art. Sie weisen verhältnismäßig wenig genetische Defekte auf und sind psychisch sehr stabil.

neugeboreneKitten
Neugeborene Kitten, die erst 1 Tag alt sind

Die Jungen werden weiß geboren und bekommen nach etwa 24 Stunden erste leichte Färbungen an den Ohrrändern und am Schwänzchen.

 

 

Erfahrene Züchter können aber meist schon einige Tage nach der Geburt sagen, welche Farben die Kleinen einmal haben und wie in etwa Handschuhe und Sporen sein werden. Unerfahrenere sehen dies meist erst mit 14 Tagen bis 3 Wochen.

Den genauen Verlauf des Weißanteils an den Unterseiten der Pfoten sieht man allerdings bei hellen Farben meist erst bei 6-8 Wochen alten Jungtieren, da sich dann die Pointfarbe an den Beinen dunkler einfärbt. Ist man sich nicht sicher, hilft es manchmal die Pfoten abzufotografieren. Das funktioniert speziell bei den Rotvarianten und Lilacs recht gut. Die Babies werden schon früh von ihren pingeligen Müttern zur Sauberkeit und ordentlichem Benehmen erzogen.

Fest steht, daß die Birmas ähnlich den Siamesen aus Asien stammen und heute dort noch zu finden sind. Wann die ersten Birmas nach Europa kamen ist nicht genau bekannt. Darum ranken sich jedenfalls unzählige Geschichten. Eine besagt, daß das erste Pärchen von dem Millionär Vanderbilt in die Obhut einer bekannten Züchterin nach Frankreich gebracht wurde. Es ist tatsächlich so, daß die Wiege der europäischen Birma in Frankreich stand.

Der Stammbaum unserer ersten Birmadame, IC. Cosima v. d. Lobau, geboren 1972,  reicht nach den Recherchen des KKÖ bis ins Jahr 1926 zurück. Während des zw

Cosima v. d. Lobau – eine der ersten blue Pointzuchtkatzen in den 70er Jahren

eiten Weltkrieges war ihre Zahl sehr dezimiert, und sie wurde fast ausgerottet. Es überlebten nur einige wenige Katzen in Deutschland, England, Frankreich und der Schweiz.

 

In den 60er Jahren hat sich besonders Frau Anneliese Hackmann um die Birmas verdient gemacht. Ihrem züchterischen Erfolg ist es zu verdanken, daß wir heutzutage so exquisite Birmas haben. Sie bekam ihre erste Katze, Nadine de Khlaramour, eine wunderschöne Sealpoint-Dame aus Frankreich. Diese Katze ist die Urmutter aller unserer heutigen Birmas ebenso wie die anderen hier ungenannt gebliebenen Assindia-Katzen, die u.a. auch die Basis der englischen Zucht bildeten. Anläßlich von Nadines 20. Geburtstag waren Reporter der Bildzeitung sowie 50 Journalisten und das Fernsehen bei einem Galaempfang zugegen, und in den 70er Jahren war sie in den Zeitschriften „Bunte“ und dem „Stern“ abgebildet.

In den 70er Jahren waren die Linien durch das geringe Zuchtpotential sehr eng und auch die aus England und den USA importierten Kater brachten nur wenig Blutauffrischung ein.

In den 80er Jahren kam durch die Einkreuzung anderer Rassen ein neuer, vitalerer Typ Birmas, der dann frischen Wind und neue Farben mit sich brachte. Bedingt durch die Blutauffrischung wurden die Würfe größer, die Katzenkinder kräftiger und die durch die Degeneration entstandenen Zuchtprobleme verschwanden nach und nach.